Paragon
1990
Atari ST - Amiga - PC
1977 konzipiert der Amerikaner Marc Miller ein SF-Rollenspiel namens "Traveller", zehn Jahre später folgt die Neuauflage mit erweiterten Regeln - Mega Traveller. Nach vier weiteren Jahren erscheint das Computerspiel...
Im Jahre 5500 schmiedet eine bösartige Alienrasse, die Zhodani" ein übles Komplott, indem sie imperiale Beamte bestechen und friedliche Siedlungen der Menschen angreiffen. Da die Beibehaltung dieses Zustandes einen Krieg hervorrufen könnte macht sich eine fünfköpfige Gruppe auf um die Drahtzieher dieser Intrigen zur Rede zu stellen.
Das bemerkenswerte an desem Spiel ist die Charaktererschaffung, die in ihrem Umfang praktisch ein eigenes Spiel bietet. Man bestimmt das Geschlecht der Person und bekommt zufallsgeneriete Werte, wie Stärke, Intelligenz, Schnelligkeit usw. zugesprochen. Nun darf man bestimmen welche berufliche Kariere der 18jährige Charakter einschlagen möchte. Wird dieser z. B. auf die Menmarisch Pilotenakademie geschickt, erhällt er höhere Fähigkeiten im Navigieren und Raumkämpfen, wird dadurch aber älter. Dann darf der Recke für Jahrzehnte in den Krieg geschickt werden. Aufgrund des beispiellosen Mutes bei den Kämpfen steigt unser Soldat zum General auf. Durch die erworbene Erfahrung erhöhen sich seine Anführer- und Piloteigenschaften, doch aufgrund des Alters sinken seine Stärke- und Schnelligkeitsattribute. Mit fünfzig beschließen wir das es Zeit ist den Charakter in Rente zu schicken und nehmen ihn ins Spiel auf. Von nun an bekommt unser "Oldtimer" eine monatliche Rente von 6000 Credits und ermöglich unserer Gruppe aufgrund seines Status und durch seine Beziehungen den Eintritt in die Offizierskasinos in der Ganzen Galaxie, wodurch wir den Zugang zu mehr Infos und Aufträgen haben.
Und die Vielfalt an verschiedenen Möglichkeiten zieht sich durch das Ganze Spiel. So bietet das Waffenarsenal von einem normalen, mechanischen Colt bis zu einer schweren Plasmakanone, alles was das ballerfreudige Herz begehrt. Genau so umfangreich sind auch die Möglichkeiten des Geldbeschaffung: wo der eine den Weg des Schmugglers oder des Piraten einschlägt, wählt der andere die Laufbahn bei den Scouts oder begibt sich als (Kopfgeld)jäger auf Reisen.Als Spielfläche steht ein ganzes Universum zum erforschen bereit. Man bewegt sich mit seinem Raumschiff innerhalb des Sonnensystems und wenn das nötige Geld für einen Hyperjump-Antrieb vorhanden ist, dürfen auch weitere Sonnensysteme "angesprungen" werden.
Der Sound und die grafische Präsentation haben schon damals keinen vom Hocker gerissen, auch die Menüführung ist schlecht durchdacht, doch wegen der kniffligen Rätsel und praktisch unbegrenzter Spielmöglichkeiten: es dürfen Tiere gejagt und deren Fälle vekauft werden, Rumschiffe werden ersteigert, mit Waffen, Antrieben und anderen nützlichen Zubehörteilen ausgestattet werden, es kann Handel, Piraterie oder Kopfgeldjagd betrieben werden, man darf sich Fahrzeuge für die Planetoberfläche kaufen oder mieten und und und... hatte auch dieses Game eine beachtliche Anzahl von Anhängern, mich inbegriffen. ;-)
Fazit: einfaches Spielchen auf Sharewareniveau, macht aber 'nen ungeheuren Spaß. Man was würde ich alles geben den Editor dieses Spiels in die Finger zu bekommen. Weiter gehts bei Megatraveller 2...