Paragon Software - Designer' Workshop
1991
Amiga - PC
Glenn Dill (Graphics Engine, Character Generator, Ground) Charles Griffith (Weltraumdesign und Stories) Don Wuenschell (Sound System) Michael Powel (Music)
"Die Alten"...
Historiker, Archäologen und Geschichtenerzähler kennen "Die Alten", eine Rasse von Sternenfahrern, die Eonen von unserer Zivilisation existierte. Zuerst waren "Die Alten" ein Mysterium, doch jetzt ist es bewiesen, das diese brilliante Wesen sich in einem apokalyptischen Krieg selbst zerstört haben. Ein Konflikt, der unser Vorstellungsvermögen übersteigt, mächtige Waffen, so hochentwickelt, das wir sie nie ganz verstehen werden.
Zersörte Städte "Der Alten", wie die Ruinen auf dem Planeten Rhylanor, sind im ganzen Universum verteilt. Diese Ruhestätten sind die letzten überpleibsel dieser mystischen Rasse. "Die Alten" verhielten sich ruhig, bis jetzt...
Nach vielen langen und abenteuerlichen Reisen, geniest ihr euren Urlaub auf dem Planeten Rhylanor. Auf einer Tour durch die das Gebiet "Der Alten "auf Rhylanor passiert eine Serie von unerklährlichen Vorfällen. Unter anderem spielt ein Relikt aus der vergangenen Epoche plötzlich verrückt und produziert Tonnen einer tödlichen Substanz, die den ganzen Planeten zu versäuchen droht. Da hilft nur eine eilige Suche nach den Unterlagen die die jüngst ausgegrabene Anlage dokumentieren und aufzeigen wie man die Gefahr abwendet. Und hier beginnt unsere Geschichte.
Genial, dachte ich mir, meine Gebete wurden erhört!!! Endlich eine Fortsetzung zu dem stimmungsvollen ersten Teil. Schon bei der Charaktererschaffung sieht man die Verbesserungen. Die schon aus dem Vorgänger perfekte Bastelei bietet jetzt noch mehr Features: Die Berufssparte wurde erweitert, es gibt mehr Wege sich zu spezialisieren und der zufallsgenerierte Lebensverlauf gibt einem mehr Entscheidungsfreiheit und sporrnt so noch mehr zum experimentieren an. Tatsächlich verbrachte ich Tage damit meine Wunschtruppe zusammen zu basteln.
Kaum mit dem Spiel angefangen, erkennt man weitere Verbesserungen. Die Steuerung ist leider immer noch nich das non plus ultra, doch lässt es sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich komfortabler agieren. Die manchmal etwas umständliche Menüführung ist nach einiger Eingewöhnungszeit auch zu meistern. Was aber nicht zu etschuldigen ist, ist das schwerfällige Gezuckel auf dem Bildschirm beim Vortbewegen und ständig bleibt die Gruppe irgenwo hängen. Weiterhin verstehe ich nicht aus welchem Grund die vorhandenen Stärke bei der Steuerung aus dem ersten Teil weggelasen wurden: z. B. konnte man bei MegaTraveller 1 die egenstände im Inventory per Klick & Drop verschieben, der Nachfolger hat einen speziellen Button, der vor jedem Verschieben angeklickt werden muß. Ausserem war es möglich seine Mannen im Vorgänger per Ziffernblock in acht Richtungen zu steuern, die Möglichkeit wurde beim Sequel auf die vier Himmelsrichtungen per Pfeiltasten reduziert. WARUM!!?
Grafisch hat der Nachfolger auch eine (wenn auch nur eine sehr kleine) Schönheitsoperation hinter sich. Zwar sieht man die Landschaft immer noch zweidimensional von oben, doch die Grafik ist nun um einiges bunter, detailierter und umfangreicher geworden, vor allem im Weltraum sehe die Raumschiffe nun wirklich gut aus und sind nicht wie bei den Zhodanis, schmucklose geometrische Gebilde. Sogar die Auflösung wurde auf 640x400 ppi erhöht, was optisch schöner aussieht, ist im Spiel eher hinderlich, denn die Sprites sind dermaßen klein ausgefallen, das sogar die Standartaufösung von 320x200 ppi auf einem 19" Monitor es einem schwer macht auf dem Bildschirm etwas zu erkennen. Zur der Möglichkeit die Karte noch weiter hinaus zu zoomen werde ich lieber keinen Kommentar abgeben. Apropos Karte, diese ist inzwischen zweigeteilt, d. h.auf der Planetenoberfläche werden die Städte als kleine Icons dargestellt, sobald man diese betritt, wird die eigentliche Stadt geladen. Dies hat zwar einen Vorteil, man erreicht seinen Zielort deutlich schneller, doch fehlt auf der Planetoberfläche das Leben des Vorgängers. Wo früher sich Tiere getummelt haben, oder in den Bergen wertvolle Mineralien gesammelt werden konnten, herscht es Stille, es ist keine Interaktion Mit der Umwelt mehr möglich. Die Städte selber sind jetzt richtige Metropolen geworden: was früher die Spielfläche eines Planeten war, das nimmt schon eine ganze Stadt ein. Und genau da liegt das größte Problem bei MegaTraveler 2 zwar ist alles weitflächiger und umfangreicher, doch wurde dieser Zustand durch den Einsatz von Standardmodulen erreicht: eine Unzahl von Gebäuden in der Stadt, doch sind in der Regel 90 Prozent dieser Bauten nicht zu betretten und sie schauen alle gleich aus. Und sowieso gleicht eine Stadt, wenigstens die auf dem selben Planeten, haargenau der anderen. Die Straßen sind voller Menschen, doch sind diese nur Dummies und tragen zur Stimmung nicht das geringste bei. Man merkt an allen Seiten, das diesem Spiel die liebevolle Gestalltung des Vorgängers fehlt und das in diesem Fall Wert auf dem Umfang, nicht aber auf das Gameplay und Atmosphäre gelegt wurde.
Was die soundtechnische Seites dieses Werkes angeht, da gibt es leder keine positiven Änderungen zu zu verbuchen. Mit spärlich verteilten Soundeffekten und nerviger Düdelmusik is alles beim Alten geblieben.
Soviel zur technischen Seite. Na gut, ich sehe es ja ein, klingt nicht so übrzeugend. Doch wer dem Spiel eine Chance gib, wer sich etwas Zeit nimmt, einige Abstriche cei der audio/visuelen Seite mach, wird ein waschechtes Rollenspiel vorfinden. Packende Hauptstory und unzählige Nebenaufträge. grenzenlose Möglichkeiten seine Brötchen zu verdienen: sei es nun das man al Pirat andere Schiffe übefällt und seine Beute weiter verhöckert oder sich als gesetzestreuer Händler bzw. weniger gesetzestreuer Schmugler durchs Leben schlägt, bestimmte Botengänge durchführt, als Kopfgeldjäger seine Aufträge erfüllt usw. Auch an Ausrüstungsgegenständen sowie Waffen herrscht kein Mangel. Man darf sein Raumschiff von einem langstecken Händelsschiff mit viel Lageraum in einen schwerbewaffneten Schlachtkreuzer umbauen oder Passagen auf weit entfernte Planeten buchen. Es stehen verschieden Fahrzeuge bereit um die Planetoberfäche zu erkunden. Und alle Handlungen klappen oder mißlingen je nach den Fähigkeiten deiner Charaktere.
Um es mal auf den Punkt zu bringen, kann MegaTraveller 2: Quest for the Ancients nicht im geringsten mit seinem älteren Brunder mithalten und bleibt auf jeden Fall nur etwas für eine Randgruppe und zwar für die waschechten Traveller-Fans. Doch wer weiss, vielleich liegen ja in den unedlichen Galaxien dieser Software doch Geheimnisse verborgen, für die es sich lohnt all die Unzulänglichkeiten dieses Spiels auf sich zu nehmen...